September 2018:
Bericht des Gewässerwarts über das Elektrofischen zur Bestandsaufnahme
Am 01.08.2018 führten wir, der Anglerverein Uhldingen-Mühlhofen e.V., eine Bestandsaufnahme mittels Elektrofischen in der Seefelder Aach von der Querverbauung Mühlhofen (Falle) bis zum Durchbruch Kanal und der Fischtreppe mit dem Landesgewässerwart durch.
Seit 2 Jahren setzen wir nun Bachforellen und seit einem Jahr auch Seeforelleneier in der Fischtreppe ein. Um möglichst schonend die Wirksamkeit der Besatzmaßnahmen zu überprüfen, wurde ein Elektrofischen durchgeführt.
Funktion elektrisches Fischen
Das Elektrofischen funktioniert mit Gleichstrom, mit dem im Wasser eine Spannung erzeugt wird. Das wird durch einen Minuspol (Kathode) und durch einen Pluspol (Anode) erreicht. Wird der Kescher in das Wasser geführt, schließt sich der Stromkreis und die Fische werden betäubt. Die Fische werden mit dem Kescher schonend aufgenommen und nach der Bestimmung wieder zurückgesetzt.
Das Elektrofischen dient
- der Bestandserfassung für wissenschaftliche Zwecke und der Bestandskontrolle
- dem Fangen von Laichfischen
- der Ermittlung des Ausmaßes bei Fischsterben
- dem Abfischen von vom Austrocknen bedrohter Gewässer
- der Rettung des Fischbestandes bei Baumaßnahmen
Da mit dieser Fangmethode die Fische unter bestimmten Voraussetzungen leicht zu fangen sind und bei sachgemäßer Anwendung nicht getötet werden, ist es möglich, die Fischbestände schnell und schonend zu erfassen.
Bei der Bestandsaufnahme stellte sich heraus, dass unsere Bemühungen, die Bachforelle wieder heimisch zu machen, schon mit einem kleinen Erfolg belohnt wurde.
Es wurden 3551 Fische plus X gefangen, davon waren
84 Bachforellen in der für uns wichtigen Größe von 5 bis 14 cm nur in diesem Teilstück vorhanden. Natürlich waren auch Aale, Barben, Döbel vorhanden.
An Elritzen und Schmerlen waren jeweils weit über 1000 plus x vorhanden. Es fehlte auch nicht an Schneider, Gründlingen, Rotaugen, sogar Schleien und auch eine Trüsche war vorhanden.
Auch in der Fischtreppe waren alle Arten vertreten, zusätzlich waren noch 3 Seeforellen vorhanden, woraus man schließen kann, dass die Fischtreppe sehr gut angenommen wird.
Januar 2017:
Für Angler geht mit dem Dezember die Angelsaison zu Ende,
weshalb man sich bei einigen Sitzungen der Vorstandschaft Gedanken darüber machte, wie ein nachhaltiger Besatz mit der heimischen Bachforelle durchgeführt werden kann. So entschlossen wir uns, Bachforelleneier im Augenpunktstadium (ca. 4-5 Wochen nach der Befruchtung sind die Augen des Embryos durch die Eihülle als kleine schwarze Punkte sichtbar) zu setzen.
Dieses Projekt wird in 2016 das erste Mal gestartet und wird von den Gewässerwarten und engagierten ehrenamtlichen Mitarbeitern betreut.
Nachdem nun eine Fischtreppe angelegt wurde - das heißt, man muss kein Hochwasser fürchten - haben wir uns entschlossen, 5000 Fischeier im Augenpunktstadium von unserem Fischhändler, der uns immer eine hervorragende Qualität an Fischen lieferte, zu beziehen.
Diese Fischeier werden in sog. Whitlock Vibert Brutboxen (kurz: WV-Boxen) in Drahtkörben mit einer Kiesschüttung zum Schutz der Brut in der Fischtreppe eingebracht. Unsere Jugendgruppe wird an diesem Objekt ebenfalls dabei sein, um zu lernen, was nachhaltiger Fischbesatz bedeutet und wie sich unsere Fische vom Ei aus entwickeln. Dies fördert auch das Naturbewusstsein unserer Jugendlichen im Verein.
Wenn nach ca. 14 Tagen - je nach Wassertemperatur - diese Brut schlüpft, werden sie noch einige Zeit in den WV-Boxen und in der Kiesschüttung verbringen, bis der Dottersack verbraucht ist. Danach wird sich die Brut ins freie Wasser trauen, um Nahrung zu finden.
Bei diesen Aktionen werden sich die frisch geschlüpften Bachforellen in ihrem natürlichen Umfeld schwer tun. Sie haben viele Fressfeinde, auch unsere Aach wird es ihnen nicht leicht machen, denn bei Hochwasser bringt sie sehr viel Sediment mit. Aber trotz dieser widrigen Umstände werden wir dieses Projekt in den nächsten Jahren durchführen, denn wir sind überzeugt davon, dass der Erfolg nicht ausbleiben und sich mit der Zeit ein natürlicher Bestand an Bachforellen in der Seefelder Aach wohlfühlen wird.

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